Donnerstag, 17. Oktober 2019
Hass
Nichts lief so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Für jedes kleine Stück Liebe musste ich kämpfen und das seit Tag 1 meines Lebens. Natürlich traf es mich dann umso härter, wenn ich gesehen habe, wie anderen die Liebe einfach so zuflog.
Für mich war Liebe allerdings ein Kampf und ich war es gewohnt zu verlieren. Der Hass, der kam auf mich zu wie ein guter Freund und es gab Momente, in denen ich sogar sagen würde, wie ein bester Freund.
Ja, ich war ein eifersüchtiger Mensch und ja, ich würde sogar sagen krankhaft. Ich wollte einfach nicht mehr verlieren.
Wenn ich zum Beispiel sah, wie liebevoll meine Geschwister miteinander umgingen, während ich einsam auf einem mit Kaugummi beklebtem Bordstein saß und darauf wartete, von irgendwelchen Junkies abgeholt zu werden. In diesen Momenten hasste ich meine Geschwister…zu Unrecht, das wusste ich. Aber ich hasste sie.
Ich hasse meine Mutter, mit jedem Augenblick den sie anderen Menschen Liebe schenken konnte. Mich konnte sie nicht mal in den Arm nehmen, als ich ihr nicht mal bis zu den Knien reichte. Ich hasste all diese Menschen dafür, dass sie mir nicht annähernd die Liebe gaben, die ich bereit war zu geben. Die ich ihnen bereits gab.
Und dieser Hass würde mich noch lange begleiten…