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Freitag, 12. Februar 2016
Happy Birthday
moonlight13, 21:21h
"Und wie sieht das aus?", fragte ich, als ich aus der Umkleidekabine des Kleidergeschäfts kam. Ich drehte mich einmal um die eigene Achse und betrachtete mich im großen Spiegel, der neben den Umkleidekabinen aufgestellt war. Das Geschäft war klein und die Verkäuferin hatte ein wirklich intensives Parfum aufgelegt, denn der ganze Laden roch nach ihr. Nadja tauchte hinter mir auf und musterte mich begeistert. "Das steht dir echt gut!" Als ich mich im Spiegel betrachtete viel mir auf, dass es mir wirklich stand. Jedoch war der Ausschnitt des Kleides ziemlich gewagt und es ging mir nicht mal bis zu den Knien. Es war ein schönes, schwarz-goldenes Kleid aber war es nicht zu gewagt? "Ich glaube das ist mir ein bisschen zu offenherzig. Meinst du nicht?", fragte ich meine Freundin skeptisch, die heftig mit dem Kopf schüttelte. "Erstens ist das ein ganz normales Partykleid und zweitens bist du alt genug." Ich sah im Spiegel, dass Noah genervt an der Wand hinter uns lehnte und seinen Milchshake schlürfte, obwohl ihm die Verkäuferin das noch vor fünf Minuten verboten hatte. Der Typ nervte mich wirklich und es ärgerte mich, dass wir den gleichen Freundeskreis hatten und Nadja ihn angewiesen hat, uns zur Stadt zu fahren. "Warte, lass das Kleid an! Ich glaube ich habe am Eingang Schuhe gesehen, die perfekt zu dem Kleid passen. Warte hier!", befahl Nadja motiviert und raste davon. Noah stieß sich von der Wand ab und setzte sich auf die Bank, die vor meiner Kabine aufgestellt war. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich skeptisch an.
"Willst du wieder einen dummen Kommentar ablassen?", fragte ich genervt, bevor er etwas sagen konnte. Er schüttelte ebenfalls genervt den Kopf. "Nein aber es scheint so, als hättest du heute Nacht noch eine Menge vor", bemerkte er trocken und deutete auf mein Kleid. Ich funkelte ihn böse an. "Dann ruf deinen besten Kumpel an und berichte ihm davon! Ihr seit bestimmt scharf darauf, mir auch diesen Abend zu versauen", schrie ich ihn an und musste schlucken, damit mir nicht die Tränen in die Augen schossen. Sein bester Kumpel, mein Exfreund, hatte mir mein Leben versaut und das wusste er genau. Jetzt stand er auf und sah mich ernst an. "Ich dachte, nach all der Zeit wüsstest du es besser. Ich habe mit diesem Kerl nichts mehr zu tun und ich kann auch nichts für die Vergangenheit und das weißt du." Nadja kam in dem Moment zurück und hatte drei Schuhkartons auf ihren Armen gestapelt. "Ich warte draußen", sagte Noah und verließ den Laden. Er hatte Recht und genau das wusste ich auch. Ich hatte meine Gefühle nicht unter Kontrolle und gab ihm für alles die Schuld und trotzdem traf er sich noch mit mir. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder er legte überhaupt keinen Wert auf mich und es war ihm total egal, was ich sagte...oder er empfand doch etwas für mich und versuchte...zu kämpfen?
Ich nahm ein paar schwarze High Heels und probierte sie an, während Nadja einige Bilder von mir schoss. Nadja schoss gerne und bei jeder Gelegenheit Bilder aber selten von sich, dabei war sie wirklich hübsch.
Sie hatte eine Art Bob-Frisur, die ihr wirklich gut stand und echt guten Geschmack, was Mode anging.
"Ich weiß gar nicht ob ich wirklich Lust auf die Party habe", jammerte ich, als wir zur Kasse gingen. Eigentlich hatte ich wirklich keine Lust, denn meine echten Freunde würden nicht da sein. Eine Bekannte aus der Schule hatte mich zu ihrem Geburtstag eingeladen, weil sie zu Hause eine Party schmiss und die Bude voll kriegen wollte. "Du wirst aber gehen. Ich kenne das Geburtstagskind zwar nicht aber es kann nicht schaden, unter Leute zu kommen", stellte Nadja fest und gab mir einen aufmunternden Schubs Richtung Kasse.
Das Haus war echt überfüllt und es gab sogar einen DJ! Meine Schulfreundin begrüßte mich freundlich und ich trat in den Flur. Im Spiegel konnte ich sehen, dass ich heute zum Glück ganz annehmbar aussah. Natürlich trug ich das Kleid, was mir Nadja Mittags ausgesucht hatte und auch die hohen Schuhe. Meine Haare waren jetzt Schulterlang und funkelten dunkelbraun. Es hatte echt lange gedauert, das Rot aus den Haaren zu bekommen.
Ich ging ins Wohnzimmer und dann auf die Tanzfläche und obwohl ich kaum einen wirklich kannte, machte es mir echt Spaß dort zu sein.
Später am Abend waren die meisten schon betrunken aber ich hielt mich ganz gut. Immerhin hasste ich es mich zu betrinken und trank grundsätzlich nicht viel. Trotzdem sehnte ich mich nach frischer Luft und ging auf die Terrasse, um mich dort auf einen Gartenstuhl zu setzen. Dort sah ich ihn das erste Mal.
Er saß auf einer Bank neben meinem Stuhl und lehnte seinen Kopf gegen die Tischplatte. Es war dunkel aber das Licht, dass aus dem Wohnzimmer zu uns schien reichte aus, um seinen leidenden Gesichtsausdruck zu sehen. Mein erster Gedanke war, dass er zu viel getrunken hatte. Ich lehnte mich zu ihm rüber und tippte ihm auf die Schulter. "Wenn du kotzen musst, dann kann ich dir die Haare hochhalten", scherzte ich und grinste ihn an. Ich konnte nicht fassen, was ich da grade zu ihm gesagt habe! War das peinlich! Der Alkohol, sei es auch noch so wenig, tat mir echt nicht gut. Zumal er kurze, dunkelblonde Haare hatte und es da nichts hoch zu halten gab. Er richtete sich auf und schaute mich belustigt an. "Danke", sagte er und musste dabei lachen. Eric.
Wir saßen den ganzen Abend auf der Terrasse und unterhielten uns über dies und jenes. Dabei kam heraus, dass er gar nicht betrunken war. Er hatte einfach Kopfschmerzen und war deshalb hier draußen, mit mir.
"Ich muss meine Tasche suchen gehen. Ich glaube die ist oben", bemerkte ich, als es schon echt spät war. Ich stand auf und er tat es mir gleich. "Ich kann dir helfen", bot er an und folgte mir. Während wir die Treppen hinauf gingen befürchtete ich, er würde denken, dass wir im Zimmer rummachen würden. So eine war ich ganz sicher nicht, auch wenn mein Kleid vielleicht das Gegenteil behauptete.
Doch es kam anders. Wir suchten meine Tasche und dann setzten wir uns nebeneinander auf die Bettkante und sprachen einfach weiter. Er versuchte nicht, mich anzufassen oder irgendetwas dieser Art. Er war wirklich an mir interessiert, an meiner Person. Ich hatte noch nie einen Jungen wie ihn kennengelernt. Er war aufrichtig und ehrlich und ich glaubte ihm jedes Wort. Am Anfang nannten mich die Leute naiv aber wie sich später herausstellen sollte, lag ich richtig mit meiner Einschätzung. Was er aber leider nicht wusste...er hatte sich in ein Mädchen verliebt, dass alles um sich herum zerstörte und ihn mit in den Dreck ziehen würde.
Happy Birthday...
"Willst du wieder einen dummen Kommentar ablassen?", fragte ich genervt, bevor er etwas sagen konnte. Er schüttelte ebenfalls genervt den Kopf. "Nein aber es scheint so, als hättest du heute Nacht noch eine Menge vor", bemerkte er trocken und deutete auf mein Kleid. Ich funkelte ihn böse an. "Dann ruf deinen besten Kumpel an und berichte ihm davon! Ihr seit bestimmt scharf darauf, mir auch diesen Abend zu versauen", schrie ich ihn an und musste schlucken, damit mir nicht die Tränen in die Augen schossen. Sein bester Kumpel, mein Exfreund, hatte mir mein Leben versaut und das wusste er genau. Jetzt stand er auf und sah mich ernst an. "Ich dachte, nach all der Zeit wüsstest du es besser. Ich habe mit diesem Kerl nichts mehr zu tun und ich kann auch nichts für die Vergangenheit und das weißt du." Nadja kam in dem Moment zurück und hatte drei Schuhkartons auf ihren Armen gestapelt. "Ich warte draußen", sagte Noah und verließ den Laden. Er hatte Recht und genau das wusste ich auch. Ich hatte meine Gefühle nicht unter Kontrolle und gab ihm für alles die Schuld und trotzdem traf er sich noch mit mir. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder er legte überhaupt keinen Wert auf mich und es war ihm total egal, was ich sagte...oder er empfand doch etwas für mich und versuchte...zu kämpfen?
Ich nahm ein paar schwarze High Heels und probierte sie an, während Nadja einige Bilder von mir schoss. Nadja schoss gerne und bei jeder Gelegenheit Bilder aber selten von sich, dabei war sie wirklich hübsch.
Sie hatte eine Art Bob-Frisur, die ihr wirklich gut stand und echt guten Geschmack, was Mode anging.
"Ich weiß gar nicht ob ich wirklich Lust auf die Party habe", jammerte ich, als wir zur Kasse gingen. Eigentlich hatte ich wirklich keine Lust, denn meine echten Freunde würden nicht da sein. Eine Bekannte aus der Schule hatte mich zu ihrem Geburtstag eingeladen, weil sie zu Hause eine Party schmiss und die Bude voll kriegen wollte. "Du wirst aber gehen. Ich kenne das Geburtstagskind zwar nicht aber es kann nicht schaden, unter Leute zu kommen", stellte Nadja fest und gab mir einen aufmunternden Schubs Richtung Kasse.
Das Haus war echt überfüllt und es gab sogar einen DJ! Meine Schulfreundin begrüßte mich freundlich und ich trat in den Flur. Im Spiegel konnte ich sehen, dass ich heute zum Glück ganz annehmbar aussah. Natürlich trug ich das Kleid, was mir Nadja Mittags ausgesucht hatte und auch die hohen Schuhe. Meine Haare waren jetzt Schulterlang und funkelten dunkelbraun. Es hatte echt lange gedauert, das Rot aus den Haaren zu bekommen.
Ich ging ins Wohnzimmer und dann auf die Tanzfläche und obwohl ich kaum einen wirklich kannte, machte es mir echt Spaß dort zu sein.
Später am Abend waren die meisten schon betrunken aber ich hielt mich ganz gut. Immerhin hasste ich es mich zu betrinken und trank grundsätzlich nicht viel. Trotzdem sehnte ich mich nach frischer Luft und ging auf die Terrasse, um mich dort auf einen Gartenstuhl zu setzen. Dort sah ich ihn das erste Mal.
Er saß auf einer Bank neben meinem Stuhl und lehnte seinen Kopf gegen die Tischplatte. Es war dunkel aber das Licht, dass aus dem Wohnzimmer zu uns schien reichte aus, um seinen leidenden Gesichtsausdruck zu sehen. Mein erster Gedanke war, dass er zu viel getrunken hatte. Ich lehnte mich zu ihm rüber und tippte ihm auf die Schulter. "Wenn du kotzen musst, dann kann ich dir die Haare hochhalten", scherzte ich und grinste ihn an. Ich konnte nicht fassen, was ich da grade zu ihm gesagt habe! War das peinlich! Der Alkohol, sei es auch noch so wenig, tat mir echt nicht gut. Zumal er kurze, dunkelblonde Haare hatte und es da nichts hoch zu halten gab. Er richtete sich auf und schaute mich belustigt an. "Danke", sagte er und musste dabei lachen. Eric.
Wir saßen den ganzen Abend auf der Terrasse und unterhielten uns über dies und jenes. Dabei kam heraus, dass er gar nicht betrunken war. Er hatte einfach Kopfschmerzen und war deshalb hier draußen, mit mir.
"Ich muss meine Tasche suchen gehen. Ich glaube die ist oben", bemerkte ich, als es schon echt spät war. Ich stand auf und er tat es mir gleich. "Ich kann dir helfen", bot er an und folgte mir. Während wir die Treppen hinauf gingen befürchtete ich, er würde denken, dass wir im Zimmer rummachen würden. So eine war ich ganz sicher nicht, auch wenn mein Kleid vielleicht das Gegenteil behauptete.
Doch es kam anders. Wir suchten meine Tasche und dann setzten wir uns nebeneinander auf die Bettkante und sprachen einfach weiter. Er versuchte nicht, mich anzufassen oder irgendetwas dieser Art. Er war wirklich an mir interessiert, an meiner Person. Ich hatte noch nie einen Jungen wie ihn kennengelernt. Er war aufrichtig und ehrlich und ich glaubte ihm jedes Wort. Am Anfang nannten mich die Leute naiv aber wie sich später herausstellen sollte, lag ich richtig mit meiner Einschätzung. Was er aber leider nicht wusste...er hatte sich in ein Mädchen verliebt, dass alles um sich herum zerstörte und ihn mit in den Dreck ziehen würde.
Happy Birthday...
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Rückblick
moonlight13, 15:28h
Rückblick.
"Bist du dir sicher? Wenn die Haare einmal ab sind, dann war´s das", stellte der Friseur ernst fest und hielt ein langes Stück meiner Haare in der einen und eine Schere in der anderen Hand. Ich tat es wirklich!
"Mach einfach ganz schnell!", sagte ich nervös und kniff mir die Augen zu. Es waren zwar nur Haare aber heute sollte ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Ein Lebensabschnitt, indem ich diejenige sein sollte, die zuletzt lacht. Dana saß neben mir und schaute mich freudig an, denn sie hatte mich dazu überredet. Als ich meine Augen wieder öffnete, konnte ich ihre aufgeregten mintgrünen Augen sehen. Sie war wunderschön. Am meisten liebte ich ihre naturroten, lockigen Haare, die ihr bis zur Mitte ihres Rückens gingen. "Ich fange jetzt an zu schneiden", verkündete der Friseur und gab mir somit die letzte Chance, abzubrechen. Ich kniff die Augen wieder zu und merkte, wie er mir meine Haare abschnitt, bis sie nur einige cm lang waren. Als ich mich im Spiegel ansah, stellte ich fest, dass mir radikal kurze Haare tatsächlich standen. Dana sah mich mit großen Augen an. "Ich würde sagen, da fehlt nur noch der Sidecut", bemerkte sie glücklich und zwinkerte mir zu.
Ich schaute zurück in den Spiegel und stellte mir vor, wie das wohl aussehen würde. Ich würde auf jeden Fall sehr frech aussehen. "Meinst du echt?", fragte ich meine Freundin unsicher. "Klar, du hast grade ne Trennung hinter dir, die ziemlich krass war. Im Regelbuch für Exfreundinnen steht, danach braucht man eine Typveränderung", zwinkerte sie mir zu und lachte.
Der Friseur, der alles mitgehört hatte, schaute mich fragend an. Ich konnte nicht fassen, was ich grade tat. "Rasierer, bitte."
Es war Abend und Dana und ich liefen durch die Straßen. Seit zwei Stunden, hatte ich schon diese echt kurze Frisur mit dem Sidecut aber ich musste mich immer noch in jedem Autospiegel begutachten. Erstens, weil ich nicht fassen konnte, dass ich es wirklich gemacht hatte und zweitens, weil ich es ganz hübsch fand.
"Kommst du heute Nacht mit?", fragte mich Dana schließlich, als wir in eine Nebenstraße einbogen, die direkt zu einem Drogeriemarkt führte. Die Dämmerung setzte langsam an und ein kühler Wind lies mich frösteln. "Dana, ich halte das für keine gute Idee. Ehrlich gesagt habe ich da auch Angst vor. Man spielt nicht mit sowas", ermahnte ich zum gefühlten tausendsten Mal. "Was soll da schon passieren? Außerdem sind wir nicht alleine. Paar Jungs kommen auch mit", versicherte sie mir zuversichtlich. Sie würde nicht nachgeben.
"Welche Jungs hast du diesmal überredet?", fragte ich etwas genervt, weil ich wirklich genug hatte vom anderen Geschlecht.
"Noah und sein Cousin Jonah wollten mitmachen", sagte Dana und sah mich dabei absichtlich nicht an. Sie wusste, dass ich jetzt sauer sein würde. "Noah? Ist das nicht der beste Freund von IHM?", fragte ich abfällig und hatte jetzt noch weniger Lust mitzukommen. Noah, der beste Freund von meinem Exfreund. Super Voraussetzungen! "Ja aber die haben sowieso keinen Kontakt mehr miteinander, seitdem die eine Sache damals passiert ist", stellte sie nüchtern fest und sah mich flehend an.
"Die eine Sache damals", dabei handelte es sich um meinen Exfreund, der mich damals behandelte, wie den letzten Dreck. Noah und er? Sie waren wie Brüder und deshalb wollte ich ihn einfach nicht sehen.
Ich kickte einen Stein über die Straße und blieb nachdenklich stehen. Dana drehte sich zu mir um und sah mich fragend an. "Weißt du was? Die Frisur ist echt cool aber die Farbe passt nicht", sagte ich entschlossen und ging geradewegs auf den Drogeriemarkt zu.
Ich konnte nicht fassen, dass Dana mich tatsächlich dazu überredet hat.
Es war mitten in der Nacht und wir liefen durch einen einsamen Wald irgendwo in der Pampa.
Ohne Taschenlampen hätte man wahrscheinlich gar nichts mehr gesehen, so dunkel war es dort.
Dana und Jonah liefen voraus, während Noah dicht hinter mir blieb und mir noch mehr Angst machte, als der Wald. Er gehörte zum Feind, das stand fest und ich konnte ihm nicht vertrauen.
"Selbst im dunkeln leuchten deine Haare", bemerkte Noah lachend und kam neben mich. Ich sah ihn wütend an und zeigte ihm meinen schwarz lackierten Mittelfinger. Ich musste jedoch zugeben, dass er recht hatte. Meine Haare waren nicht nur radikal kurz, sondern auch feuerrot. Meine hellbraune Naturhaarfarbe hatte sich vor ca. einer Stunde verabschiedet. Mir gefiel aber das Ergebnis, es veränderte mich.
"Selbst im dunkeln bist du ein Arschloch", gab ich zurück und beschleunigte meinen Gang.
Plötzlich hörte der Wald auf und wir standen vor einem alten Grundstück. "Wir sind da!", rief Dana aus und deutete auf ein altes Haus. Nein, eine alte Ruine. "Da gehe ich nicht rein", sagte ich sofort und blieb stehen. Wahrscheinlich hatte ich zu viele Horrorfilme gesehen aber ich hatte panische Angst vor diesem Haus. Dana ignorierte mich und ging durch das Loch, was ursprünglich mal eine Türe gewesen sein musste. Das Haus sah aus, als würde es gleich zusammenfallen. "Die ist verrückt", lachte Jonah und folgte ihr. Nur ich machte einige Schritte zurück. "Hast du Angst Pumuckl?", fragte mich Noah und lachte. Was nahm der sich raus? "Ja, die gleiche Luft zu atmen wie du!", zischte ich. Er steckte beide Hände in seine Hosentaschen und lehnte sich an die Wand, neben dem Eingang. "Ladys first."
Ich hasste ihn.
Doch ich nahm meinen Mut zusammen und ging hinein. Es war stockdunkel aber Dana hatte schon einige Kerzen aufgestellt, die den Raum erhellten. Es war eiskalt und man sah nichts, außer Betonwände, die aussahen, als hätten sie schon beim ersten Weltkrieg dort gestanden. Jonah kramte in Danas Rucksack und holte das Ouija-Brett heraus. Ich hätte nicht herkommen sollen. Ich ging Rückwärts wieder Richtung Ausgang und knallte gegen Noah. "Du hast Angst", sagte er so leise, dass nur ich es hören konnte. In seinem Ton, war keine Spur Belustigung. Es war etwas anderes. Sorge?
Dana streute einen Salzkreis um das Brett und kniete sich hin. Jonah tat es ihr gleich und auch Noah ging in Richtung Brett. Ich fühlte mich unglaublich schlecht, als ich mich zu ihnen kniete und meinen Finger auf ein Glas legte.
Damals, da konnte ich Noah nicht leiden.
Doch meine Gefühle zu ihm änderten sich, wie meine Haare es nach einigen Monaten taten. Sie wurden länger und brünett. Sie wurden schöner und stärker, als jemals zuvor.
"Bist du dir sicher? Wenn die Haare einmal ab sind, dann war´s das", stellte der Friseur ernst fest und hielt ein langes Stück meiner Haare in der einen und eine Schere in der anderen Hand. Ich tat es wirklich!
"Mach einfach ganz schnell!", sagte ich nervös und kniff mir die Augen zu. Es waren zwar nur Haare aber heute sollte ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Ein Lebensabschnitt, indem ich diejenige sein sollte, die zuletzt lacht. Dana saß neben mir und schaute mich freudig an, denn sie hatte mich dazu überredet. Als ich meine Augen wieder öffnete, konnte ich ihre aufgeregten mintgrünen Augen sehen. Sie war wunderschön. Am meisten liebte ich ihre naturroten, lockigen Haare, die ihr bis zur Mitte ihres Rückens gingen. "Ich fange jetzt an zu schneiden", verkündete der Friseur und gab mir somit die letzte Chance, abzubrechen. Ich kniff die Augen wieder zu und merkte, wie er mir meine Haare abschnitt, bis sie nur einige cm lang waren. Als ich mich im Spiegel ansah, stellte ich fest, dass mir radikal kurze Haare tatsächlich standen. Dana sah mich mit großen Augen an. "Ich würde sagen, da fehlt nur noch der Sidecut", bemerkte sie glücklich und zwinkerte mir zu.
Ich schaute zurück in den Spiegel und stellte mir vor, wie das wohl aussehen würde. Ich würde auf jeden Fall sehr frech aussehen. "Meinst du echt?", fragte ich meine Freundin unsicher. "Klar, du hast grade ne Trennung hinter dir, die ziemlich krass war. Im Regelbuch für Exfreundinnen steht, danach braucht man eine Typveränderung", zwinkerte sie mir zu und lachte.
Der Friseur, der alles mitgehört hatte, schaute mich fragend an. Ich konnte nicht fassen, was ich grade tat. "Rasierer, bitte."
Es war Abend und Dana und ich liefen durch die Straßen. Seit zwei Stunden, hatte ich schon diese echt kurze Frisur mit dem Sidecut aber ich musste mich immer noch in jedem Autospiegel begutachten. Erstens, weil ich nicht fassen konnte, dass ich es wirklich gemacht hatte und zweitens, weil ich es ganz hübsch fand.
"Kommst du heute Nacht mit?", fragte mich Dana schließlich, als wir in eine Nebenstraße einbogen, die direkt zu einem Drogeriemarkt führte. Die Dämmerung setzte langsam an und ein kühler Wind lies mich frösteln. "Dana, ich halte das für keine gute Idee. Ehrlich gesagt habe ich da auch Angst vor. Man spielt nicht mit sowas", ermahnte ich zum gefühlten tausendsten Mal. "Was soll da schon passieren? Außerdem sind wir nicht alleine. Paar Jungs kommen auch mit", versicherte sie mir zuversichtlich. Sie würde nicht nachgeben.
"Welche Jungs hast du diesmal überredet?", fragte ich etwas genervt, weil ich wirklich genug hatte vom anderen Geschlecht.
"Noah und sein Cousin Jonah wollten mitmachen", sagte Dana und sah mich dabei absichtlich nicht an. Sie wusste, dass ich jetzt sauer sein würde. "Noah? Ist das nicht der beste Freund von IHM?", fragte ich abfällig und hatte jetzt noch weniger Lust mitzukommen. Noah, der beste Freund von meinem Exfreund. Super Voraussetzungen! "Ja aber die haben sowieso keinen Kontakt mehr miteinander, seitdem die eine Sache damals passiert ist", stellte sie nüchtern fest und sah mich flehend an.
"Die eine Sache damals", dabei handelte es sich um meinen Exfreund, der mich damals behandelte, wie den letzten Dreck. Noah und er? Sie waren wie Brüder und deshalb wollte ich ihn einfach nicht sehen.
Ich kickte einen Stein über die Straße und blieb nachdenklich stehen. Dana drehte sich zu mir um und sah mich fragend an. "Weißt du was? Die Frisur ist echt cool aber die Farbe passt nicht", sagte ich entschlossen und ging geradewegs auf den Drogeriemarkt zu.
Ich konnte nicht fassen, dass Dana mich tatsächlich dazu überredet hat.
Es war mitten in der Nacht und wir liefen durch einen einsamen Wald irgendwo in der Pampa.
Ohne Taschenlampen hätte man wahrscheinlich gar nichts mehr gesehen, so dunkel war es dort.
Dana und Jonah liefen voraus, während Noah dicht hinter mir blieb und mir noch mehr Angst machte, als der Wald. Er gehörte zum Feind, das stand fest und ich konnte ihm nicht vertrauen.
"Selbst im dunkeln leuchten deine Haare", bemerkte Noah lachend und kam neben mich. Ich sah ihn wütend an und zeigte ihm meinen schwarz lackierten Mittelfinger. Ich musste jedoch zugeben, dass er recht hatte. Meine Haare waren nicht nur radikal kurz, sondern auch feuerrot. Meine hellbraune Naturhaarfarbe hatte sich vor ca. einer Stunde verabschiedet. Mir gefiel aber das Ergebnis, es veränderte mich.
"Selbst im dunkeln bist du ein Arschloch", gab ich zurück und beschleunigte meinen Gang.
Plötzlich hörte der Wald auf und wir standen vor einem alten Grundstück. "Wir sind da!", rief Dana aus und deutete auf ein altes Haus. Nein, eine alte Ruine. "Da gehe ich nicht rein", sagte ich sofort und blieb stehen. Wahrscheinlich hatte ich zu viele Horrorfilme gesehen aber ich hatte panische Angst vor diesem Haus. Dana ignorierte mich und ging durch das Loch, was ursprünglich mal eine Türe gewesen sein musste. Das Haus sah aus, als würde es gleich zusammenfallen. "Die ist verrückt", lachte Jonah und folgte ihr. Nur ich machte einige Schritte zurück. "Hast du Angst Pumuckl?", fragte mich Noah und lachte. Was nahm der sich raus? "Ja, die gleiche Luft zu atmen wie du!", zischte ich. Er steckte beide Hände in seine Hosentaschen und lehnte sich an die Wand, neben dem Eingang. "Ladys first."
Ich hasste ihn.
Doch ich nahm meinen Mut zusammen und ging hinein. Es war stockdunkel aber Dana hatte schon einige Kerzen aufgestellt, die den Raum erhellten. Es war eiskalt und man sah nichts, außer Betonwände, die aussahen, als hätten sie schon beim ersten Weltkrieg dort gestanden. Jonah kramte in Danas Rucksack und holte das Ouija-Brett heraus. Ich hätte nicht herkommen sollen. Ich ging Rückwärts wieder Richtung Ausgang und knallte gegen Noah. "Du hast Angst", sagte er so leise, dass nur ich es hören konnte. In seinem Ton, war keine Spur Belustigung. Es war etwas anderes. Sorge?
Dana streute einen Salzkreis um das Brett und kniete sich hin. Jonah tat es ihr gleich und auch Noah ging in Richtung Brett. Ich fühlte mich unglaublich schlecht, als ich mich zu ihnen kniete und meinen Finger auf ein Glas legte.
Damals, da konnte ich Noah nicht leiden.
Doch meine Gefühle zu ihm änderten sich, wie meine Haare es nach einigen Monaten taten. Sie wurden länger und brünett. Sie wurden schöner und stärker, als jemals zuvor.
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