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Montag, 26. September 2016
Mein Alltag
moonlight13, 17:34h
Natürlich wachte ich mit Schmerzen auf. Sobald ich die Augen öffnete, zog sich mein Magen zusammen und die bekannte Übelkeit setzte ein. Meine Knochen schmerzen, besonders an meinen Beinen. Langsam fühlte ich mich, wie Mitte 80. Seufzend setzte ich mich auf und strich meine Haare nach hinten, die mir durcheinander ins Gesicht fielen. Diese Schmerzen verfolgten mich schon seit mindestens sieben Jahren aber dennoch hatte ich jeden Morgen die kleine Hoffnung, ohne sie aufzuwachen. Ernüchtert von dem gewöhnlichen Morgen ging ich ins Badezimmer. Selbst die Nächte waren keine Erholung für mich. Das sah man besonders an den dunklen Augenringen, die man besonders morgens erkennen konnte. Mit Mühe schminkte ich meine Augen dunkel, um meine Augenfarbe zu unterstreichen. Meine Augen waren das Einzige, was ich wirklich an mir mochte. Paradoxerweise waren sie auch mitunter das Einzige, was mich an meinen Vater erinnerte. Nachdem das tägliche Ritual beendet war, ging ich in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Ich wusste, dass grade Kaffee für meinen angeschlagenen Magen nicht gut war. Allerdings wollte ich mir von meinen Schmerzen nicht alles kaputt machen lassen. Also füllte ich mir eine Tasse auf, nahm ein Buch und ging auf den Balkon. Dort setzte ich mich in die schwache Sonne, die kaum Wärme spendete. Immerhin hatten wir schon Herbst und es war sowieso schon ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit. Da wollte ich mich nicht beschweren. Sehnsüchtig starrte ich auf mein Buch und wünschte mir insgeheim, auch Teil eines Romans zu sein, indem es ein Happy End gab.
Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging aber irgendwann hörte man Kinderlachen, welches immer näher kam. Die Kinder hatten Schule aus und wurden jetzt von ihren Eltern abgeholt. Eine Straße weiter befand sich nämlich eine Grundschule, auf die schon meine Mutter gegangen war, als sie meiner Oma kaum über die Knie reichte. Gespannt klappte ich das Buch zu und beobachtete die kleinen Familien. Väter und Mütter hielten ihre Kleinen an den zarten Händen und unterhielten sich mit ihnen, während sie über den Bürgersteig liefen. Manche Kinder sprachen so laut und aufgeregt, dass ich sie ebenfalls verstehen konnte. Es gab spannende Berichte von neuen Freunden, von doofen Freunden und von neuen Themen im Unterricht. Wie ich so dasaß und zuhörte, fing ich an leicht zu lächeln. Es erfreute mich, dass es noch normale Menschen auf dieser Welt gab, die ein normales aber wundervolles Leben hatten. Sie konnten einfach zur Schule gehen, wurden von ihren Eltern zu Hause erwartet und hatten kaum Schmerzen. Das Lachen eines Kindes ist das Ehrlichste.
Schon wieder stach der Schmerz in meiner Brust, so als wollte er mich in meine Realität zurück bringen. Wütend packte ich mein Buch und warf es in meinem Zimmer auf mein Bett. Ich ging zu der Schublade unter meinem Schreibtisch und zog verschiedene Medikamente heraus. Überfordert sah ich mir die Verpackungen an und fragte mich, wozu ich den Mist überhaupt nahm, wenn ich sowieso Schmerzen hatte. Entschlossen zog ich meine Jogginghosen an und ein Top. Dann band ich mir meine Haare zu einem Zopf, packte die Medikamente zurück in die Schublade und rannte die Treppen hinunter. Im Hof fing ich an zu rennen. Ich ignorierte die Schmerzen, die immer schlimmer wurden.
Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging aber irgendwann hörte man Kinderlachen, welches immer näher kam. Die Kinder hatten Schule aus und wurden jetzt von ihren Eltern abgeholt. Eine Straße weiter befand sich nämlich eine Grundschule, auf die schon meine Mutter gegangen war, als sie meiner Oma kaum über die Knie reichte. Gespannt klappte ich das Buch zu und beobachtete die kleinen Familien. Väter und Mütter hielten ihre Kleinen an den zarten Händen und unterhielten sich mit ihnen, während sie über den Bürgersteig liefen. Manche Kinder sprachen so laut und aufgeregt, dass ich sie ebenfalls verstehen konnte. Es gab spannende Berichte von neuen Freunden, von doofen Freunden und von neuen Themen im Unterricht. Wie ich so dasaß und zuhörte, fing ich an leicht zu lächeln. Es erfreute mich, dass es noch normale Menschen auf dieser Welt gab, die ein normales aber wundervolles Leben hatten. Sie konnten einfach zur Schule gehen, wurden von ihren Eltern zu Hause erwartet und hatten kaum Schmerzen. Das Lachen eines Kindes ist das Ehrlichste.
Schon wieder stach der Schmerz in meiner Brust, so als wollte er mich in meine Realität zurück bringen. Wütend packte ich mein Buch und warf es in meinem Zimmer auf mein Bett. Ich ging zu der Schublade unter meinem Schreibtisch und zog verschiedene Medikamente heraus. Überfordert sah ich mir die Verpackungen an und fragte mich, wozu ich den Mist überhaupt nahm, wenn ich sowieso Schmerzen hatte. Entschlossen zog ich meine Jogginghosen an und ein Top. Dann band ich mir meine Haare zu einem Zopf, packte die Medikamente zurück in die Schublade und rannte die Treppen hinunter. Im Hof fing ich an zu rennen. Ich ignorierte die Schmerzen, die immer schlimmer wurden.
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Kein Zuhause
moonlight13, 03:46h
Da saß ich nun…in meinem Auto, mitten auf der Straße. Der Motor machte seine normalen Geräusche, während ich dort stand und auf den Asphalt starrte, der vor mir mithilfe von Laternen erleuchtet wurde. Es war Mitternacht und das nicht nur in Europa, sondern auch in meinem Kopf. Nichts machte mehr wirklich Sinn, selbst die alltäglichen Dinge. Am Straßenrand war kein Platz mehr für mein Auto. Überall parkten dicke Wagen und ich überlegte mir, wo ich würde parken können. Schließlich konnte ich nicht die ganze Nacht dort stehen und starren. Schon allein der Umwelt zuliebe. Genervt fuhr ich ein Stück weiter und quetschte mich zwischen zwei Autos. Nachdem ich den Motor abgestellt hatte, machte er seine Klick-Geräusche, welche er immer machte, wenn er dabei war sich abzukühlen. Meine Stirn suchte ihren Weg zum Lenkrad. Ich schloss die Augen, versuchte irgendetwas Positives in meinem Leben zu finden, damit ich die Depression bekämpfen konnte. Meine inneren Soldaten brauchten ein Ziel und vor allem einen Plan. Nach wie vor, hatte ich weder Job, noch Perspektive. Mein Geld wurde langsam aber sicher sehr knapp, genauso wie meine Nerven. Die Beziehung zu Marvin war, als wenn sie in einer riesigen Blase stecken würde. Man konnte sie sehen aber irgendetwas…eine kleine Schicht war zwischen uns. Missmutig verließ ich mein Auto und fluchte leise, als ich die vielen, teuren Autos um mich herum sah. Die Menschen hier konnten sich also solche Autos leisten aber keine eigene Garage? Pah! Als ich so über die Straße stampfte, um auf unseren Hof zu gelangen, hielt ich einen Moment inne. Zuerst wanderte mein Blick zum Himmel, der in dieser Nacht leider fast komplett bewölkt war. Danach schaute ich zu dem verlassenen Haus neben unserer Wohnung. Das Haus schien dunkler, als die Nacht. Große Bäume hingen über dem alten Balkon aus Holz. Blätter wucherten an der Fassade und der Garten war schon vollkommen bewachsen. Neugierig lehnte ich mich über den alten Drahtzaun, der mich von dem Haus trennte. Was wohl im inneren dieses Hauses war? Vielleicht sah das Haus von innen ganz anders aus, als man es erwartete. Man erwartet eine altmodische, muffige Einrichtung, wenn man so ein altes Haus sieht. Aber es kann auch sein, dass es modern eingerichtet wurde…naja, wahrscheinlich war es doch muffig. Und vielleicht befanden sich Leichen im Keller. Ich biss mir auf die Unterlippe, während ich dort in der Finsternis stand und mir sämtliche Horror-Szenarien ausmalte, die dort passiert sein könnten. Plötzlich raschelte etwas, dort wo unsere Mülltonnen standen. Zögernd folgte ich dem Weg, der zu unserem Hof führte. Das Rascheln wurde immer lauter und verwandelte sich nach und nach zu einem Knabbern. Ich griff in meine Handtasche und leuchtete mit meiner Handy-Lampe auf die Tonnen. Drei Ratten hockten in der Ecke und starrten mich erschrocken an. Eine wirkte, als würde sie mich gleich angreifen. Panisch und angeekelt kreischte ich auf und rannte zu unserer Haustüre. Hektisch drehte ich den Schlüssel herum und verschwand in unserem Flur. Irgendwie wurde mir deutlich, dass ich es immer hinauszögerte nach Hause zu kommen. Mein Zuhause fühlte sich seltsam unvertraut an und wurde nur noch als Zuflucht benutzt. Als Zuflucht…aber ein Zuhause wurde es dennoch nicht.
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